Im Gespräch mit Michael Müller

Willkommen, Herr Müller. Sie sind seit August 2020 als neuer Erster Beigeordneter (Amtsbezeichnung: Bürgermeister) in der Stadt tätig. Bitte sagen Sie kurz etwas zu sich selbst und für welche Aufgaben Sie nun verantwortlich sind.

Vielen Dank für die Einladung. In erster Linie würde ich mich als Brandenburger bezeichnen. Ich bin 1979 in Neuruppin geboren, habe in unterschiedlichen Städten gelebt, studiert und gearbeitet und dabei nie meine Brandenburger Identität verloren.

Um meine Aufgabe besser zu verdeutlichen, sage ich häufig, dass ich der Bau- und Umweltbürgermeister bin. Die Themen meiner Arbeit sind sehr breit. Von der Stadtentwicklung, also die Stadt im Ganzen zu betrachten und zu entwickeln, den Stadtquartieren, Gebäuden, Straßen, Brücken, Grünflächen bis hin zum Poller auf den Straßen oder Vermessungen im Millimeterbereich.

Sie sind ganz neu in der Stadt. Was gefällt und was missfällt Ihnen am meisten?

Brandenburg an der Havel hat eine sehr hohe Lebensqualität. Die historische Innenstadt mit den alten Gebäuden, Straßen und Plätzen. Das Wasser, das die Stadt durchfließt, und quakende Gänse, die die Stadt überfliegen. Aber auch die verschiedenen genossenschaftlichen Siedlungen und Bauten unterschiedlicher Epochen haben ihren Reiz.
Was mir städtebaulich missfällt hat seinen Grund und kann geändert werden, aber es muss nicht alles überplant werden. Was mir missfällt und ich nicht ändern kann ist Vandalismus oder unachtsamer Umgang mit dem öffentlichen Raum. Keiner genießt bspw. die Stadt und Natur, wenn er dabei in Hinterlassenschaften von Mensch oder Tier tritt oder auf zugemüllten oder kaputten Bänken sitzen muss.

Als Genossenschaft mit AWG- Ursprung haben wir viele Wohnungen in den Großwohnsiedlungen in Nord und Hohenstücken. Wie sehen Sie diese Bauweise und die Standorte konkret?

Als meine Frau und ich uns auf die Wohnungssuche gemacht haben, haben wir auch die beiden Stadtteile ins Visier genommen. Wir haben selber in Großwohnsiedlungen gewohnt und in Hohenstücken hatten wir eine noch in der Sanierung befindliche Wohnung ins Auge gefasst. Leider war unser Umzug schon zu eng getaktet, sodass ein Einzug nicht möglich war. Was ich aber hier sehen konnte, ist, wie die WBG ganz einfallsreich mit den alten Grundrissen umgegangen ist und zwei Wohnungen zusammengelegt hat. Nord besticht durch seine Zentrumsnähe, großen Grünanteil und Nähe zum Silokanal. Der Stadtteil gibt wirklich Luft zum Atmen. Ich denke, den Weg, den die WBG auch dort mit den Grundrisszusammenlegungen und -veränderungen sowie Sanierungen geht, ist der richtige. Heutzutage wird mehr Wohnfläche und individuelles Wohnen gewünscht. Das wird dort bedient. Die Bewohner*innen können und dürfen stolz auf ihre Stadtteile, die Architektur und die junge Stadtgeschichte sein. Nord und Hohenstücken aber auch die Stadt Brandenburg haben das große Glück eine ambitionierte Wohnungsgenossenschaft vor Ort zu haben. Das zeigt unter anderem auch die erfrischende WBG-Kampagne #WirliebendiePlatte.

Herr Bürgermeister, wir danken für dieses offene Gespräch.

Das vollständige Interview finden Sie auf unserer Homepage, auf Facebook oder auf unserer Instagram-Seite.